„Wir werden die Kraft finden, aus einer Einheit heraus zu handeln, die in der Liebe Christi verankert ist, denn sie rüstet uns zu, zu lernen, was zum Frieden dient, Spaltung in Versöhnung zu verwandeln und uns für die Heilung des gesamten lebendigen Planeten einzusetzen“, heißt es in der Botschaft der Delegierten mit dem Titel „Ein Aufruf zum gemeinsamen Handeln“.
An der Tagung vom 31. August bis 8. September, die unter der Überschrift „Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt“ stand, nahmen 660 Delegierte und mehr als 2.000 weitere Teilnehmende aus allen Weltregionen teil.
In ihrer Botschaft warnten die Delegierten vor den verschiedenen Ausdrucksformen der Kräfte in der Welt von heute, die menschliches Leid verursachten – Krieg, Tod, Krankheit und Hunger – und auch im biblischen Buch der Offenbarung beschrieben seien. „Sie führen zu Ungerechtigkeit und Diskriminierung, und jene, die Macht haben, nutzen sie oftmals, um andere zu unterdrücken, anstatt Inklusion, Gerechtigkeit und Frieden zu schaffen“, heißt es in der Botschaft.
Die Botschaft warnt vor Katastrophen, die direkt auf eine verantwortungslose und zerbrochene Beziehung mit der Schöpfung zurückgingen, die zu ökologischer Ungerechtigkeit und der Klimakrise geführt hätten. „In dem Maße, in dem der Klimanotstand Fahrt aufnimmt, nimmt auch das Leiden von mittellosen und marginalisierten Menschen zu“, schreiben die Delegierten in ihrer Botschaft weiter.
Bezugnehmend auf das Thema der Vollversammlung, erklären die Delegierten, dass uns die Liebe Christi „als Antwort auf den Aufschrei aller Leidenden drängt [...], in Solidarität zu ihm zu kommen und gemeinsam zu handeln und für Gerechtigkeit einzutreten“.Weiter schreiben sie: „Wir sind aufgefordert, uns in der Liebe Gottes zu versöhnen und Zeugnis abzulegen für die Liebe, die in Christus offenbart wurde.“ Dennoch trügen christliche Gläubige und die Strukturen, die sie aufgebaut hätten, eine Mitschuld an dem Missbrauch anderer, und müssten Buße tun und sich dieser Bewegung der Versöhnung anschließen, so die Delegierten.
„Auf dem Pilgerweg, den wir als Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen gemeinsam fortsetzen wollen, ist unsere Gemütslage jedoch geprägt von froher Erwartung und Hoffnung, ja sogar Freude, denn durch die Kraft des Heiligen Geistes richtet sich Christi Einladung weiterhin an alle Menschen, ja die ganzen Schöpfung“, halten die Delegierten fest.
Die Delegierten bekräftigten, dass sie sich nach einer umfassenderen Bewegung, nach Versöhnung und Einheit für alle Menschen, ja, den ganzen Kosmos sehnten. „Das wäre eine Einheit, in der Gott Gerechtigkeit und Gleichberechtigung für alle schaffen würde, durch die die Schöpfung erneuert und gestärkt werden kann“, formulieren sie in ihrer Botschaft. Die Delegierten verpflichten sich, mit allen Menschen guten Willens zusammenzuarbeiten, und laden alle Menschen ein, mit uns auf den Pilgerweg zu kommen.
Lesen Sie die Botschaft der 11. ÖRK-Vollversammlung „Ein Aufruf zum gemeinsamen Handeln“ im Wortlaut:
Fotogalerie zur Botschaft der 11. Vollversammlung